Therapeutische Supervision

Supervision von TherapeutInnen und begleitend tätigen Menschen

 

Supervision von Fällen innerhalb der eigenen Praxis zeigt auf, an welchen Punkten die begleitende Person blinde Flecken aufweist oder warum Prozesse ins Stocken geraten und wie diese wieder in Bewegung kommen können.

Die therapeutische Supervision ist aber auch eines der wichtigsten Instrumente, um Burnout in einer anspruchsvollen Arbeit vorzubeugen. Die Begleitung von Menschen ist ein Traumberuf, bei dem wir es selbst in der Hand haben dass er nicht zum Albtraum wird.

Nichts scheint mir wichtiger zu sein als die regelmässige Überprüfung der eigenen bewussten oder unbewussten „Fallstricke“. Wann immer und in welcher Form auch immer wir in die Begegnung mit einem Menschen gehen: Sofort entsteht ein gemeinsames Feld. Unser Auftrag als Therapeut ist es dabei, sorgsam genug zu sein um dieses Feld von eigenen Projektionen rein zu halten.

Leider gelingt dies nicht immer, da sonderbarerweise immer wieder auch Menschen zu uns gelangen die etwas in uns „triggern“ (auslösen). Dies weist darauf hin dass da in uns noch etwas zur Lösung schreiten möchte, denn wo es keine Knöpfe hat können keine gedrückt werden. Ist sich der Therapeut seiner Knöpfe bewusst, hat er in dieser Selbstbewusstheit die Möglichkeit, nicht oder anders auf die Trigger einzugehen, sie gar als therapeutisches Gut nutzen zu können oder sie aber auf jeden Fall aus dem Feld zu halten.

Auch deutet oft die Haltung „ich habe keine Knöpfe mehr“ darauf hin dass genau dies ein Knopf sein kann, nämlich der der festgefahrenen Haltung sich selbst gegenüber. Und beim ersten Mann der in die Praxis kommt und erzählt er habe seine Frau geschlagen, steigt die eigene Wut empor und die Wertung steht im Raum. Einer der am tiefsten verborgenen Triggern von uns Menschen ist die Einteilung in Opfer und Täter, und es benötigt ein hohes Mass an Bewusstsein um die Wahrheit erkennen zu wollen, dass es in der letzten Konsequenz ausschliesslich Menschen gibt, die Opfer von sich selbst resp. Täter gegen sich selbst geworden sind und dies nach aussen projizieren. Diese Erkenntnis befreit und gibt uns unsere Authentizität zurück.

Supervision stellt uns vor die Aufgabe stets und immer für den eigenen Wachstumsprozess einzustehen und im Zeichen des übergeordneten Friedens erkennen zu wollen, dass wir Menschen einander am allerbesten helfen können, wenn wir uns zuerst selber helfen und dann mit gewonnener Kraft, Erkenntnis, Liebe und Frieden auf die anderen zugehen.

Oder: Liebe den nächsten wie dich selbst (auf dass ein jeder bei sich beginnen mag…)